The Heartbreakers
Vertrag mit den Kuhnert-Betrieben
für die "Spandauer Festsäle" am 2.10.1966
Nachdem Mitte
der 50er Jahre "Friedrichs Festsäle" wegen der Erweiterung des Falkenseer
Platzes abgerissen worden waren, gab es nur noch einen großen Veranstaltungssaal im
Zentrum von Spandau und zwar im so genannten "Proletenviertel" am Havelufer: Die „Spandauer Festsäle".
Lokale Nutzung
und soziale
Bedeutung der "Spandauer Festsäle" waren vielschichtig:
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Bereits 1920
spielten die "Spandauer Festsäle" eine historisch wichtige Rolle, als nämlich von hier
aus im Anschluss an eine Versammlung der Widerstand von hunderten SozialdemokratInnen und KommunistInnen gegen den Kapp-Pusch seinen
Spandauer Ausgangspunkt nahm.
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Das 1960 gegründete Spandauer
Blasorchester startete erstmalig 1964 sein Jahreskonzert und feierte dies
anschließend in den Spandauer Festsälen.
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Gleichzeitig
waren die Festsäle auch ein beliebter Ort größerer Beat- und Tanzveranstaltungen.
Immerhin
fasste der Saal 500 Menschen. Im Oktober 1966 traten dort zum Beispiel, wie der
Vertrag belegt, THE HEARTBREAKERS auf.
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Und fünf Monate
zuvor hatte die SED Westberlin ihren 1. Parteitag im selben Saal durchgeführt.
"Ein
Polizei-Kordon riegelte die „Spandauer Festsäle" von der Umwelt ab. Mit Wasserwerfern und
Pferden bewaffnet lagen zwei Hundertschaften Uniformierter in einem Gaswerk
verschanzt — den Restaurationsräumen mit roter Tradition gegenüber."
berichtet
"Die Zeit" vom 27.5.1966
Ausgelöscht. Nichts erinnert mehr daran, dass sich
hier in der Schützenstr. 2-4 die legendären Spandauer Festsäle befanden.
Die Kuhnert-Betriebe
bewirtschafteten bis in die 70er Jahre die Stadion-Terrassen am Olympiastadion
und bis 1982 die Neue Welt, später kam die Deutschlandhalle dazu. Auch in den
Spandauer Festsälen engagierten sie sich. In den Stadion-Terrassen gab es neben
Sportempfängen nachmittags und an Wochenenden Tanzveranstaltungen.
In der Neuen Welt organisierten die Kuhnert-Betriebe neben Bockbierfesten und
Boxkämpfen in den 60er Jahren regelmäßig Beatveranstaltungen wie zum Beispiel am
15.05.1967 das legendäre Jimi-Hendrix-Konzert. In aller Regel kooperierten die
Kuhnert-Betrieb dabei mit dem Künstlerdienst Berlin.
(khs)
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