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Rock und Revolte
Das Riverboat Berlin
Hohenzollerndamm 174-177
in Berlin-Wilmersdorf
Im obersten Stockwerk befand
sich bis in die 1970er Jahre das RIVERBOAT. Heute betreibt dort die
Künstlervereinigung Kulturplus e.V. neun Künstlerateliers.
Als im Juni 1949 die
Janika Bar als erste Nachkriegs-Tanzbar Berlins, im ehemaligen „Haus der
Konfektion" am Fehrbelliner Platz dem Publikum vorgestellt wurde, war das eine
kleine Sensation im zerbombten Berlin. Die Planung des Architekten Alfred
Niebel - z.B. Messingplatten auf der Tanzfläche, die später
das Riverboat zierten - wurde in einem Artikel der „Welt“ als
"raffiniert" beschrieben. 1953 war die Bar fast pleite, Nachtclub-Besitzer und
Radpromoter Arthur Kaiser hatte sich wohl verhoben.
Die neuen Betreiber und
Eigentümer, die Brüder Burdensky, machten ab1959aus der Bar ohne Publikum das Riverboat.Es wurde nach und nach ausgebaut, und bald war es
hinsichtlich Größe, Ausstattung besonders aber wegen der Musik in Deutschland
einmalig. Auf einem Hamburger Schiffsfriedhof haben die Burdenskys Bullaugen,
Beschläge und sonstiges Schiffs-Inventar in großem Stil aufgekauft und damit
das Boat authentisch ausgestattet. Beleuchtung und Lautsprecheranlagen waren
in die Decken und Wandverkleidungen integriert und jede Bühne hatte einen
separaten, für damalige Verhältnisse, riesigen Röhrenverstärker. Aber auch die
regelmäßig gestimmten (!!!) Klaviere auf jeder Bühne, all das waren
ungewöhnlich gute, professionelle Arbeitsbedingungen für die Bands.
[Diese Informationen stammen von Ulrich Frucht. Er war von 1962-66
Bassist der Kid's Kin Combo, einer der Stammbands des Riverboats in den
1960er Jahren]
DECK I "Showboat". Anfangs für Modern-Jazz-Gruppen
, ab Mitte der 60er Jahre eine reine Disko.
DECK II Hauptspielort der Firestone Band
DECKS III - V Deck III war ab Januar1967
Stammplatz der Blue Cellar Combo.
Deck IV und V waren nur am Wochenende besetzt (Freitag bis Sonntag).Deck IV hauptsächlich von den Phantoms, manchmal von
den Gloomys und Deck V
tummelten sich viele Bands im Wechsel: Die Heartbreakers, Soundjets und auch
die Gloomys und ....
Die folgenden Fotos
wurden mir von Dieter Schaal - damals Saxophonist der Blue Cellar Combo
und Ehemann von
Susi Dorée - zur
Veröffentlichung überlassen. Weiteres Material zur Blue Cellar Combo
und der Firestone Band findet sich auf den Seiten von
Eberhard Sengpiel.
Riverboat - DECK III - V von dort ging es hinaus
auf den Dachgarten (Sommermonate) - Das Foto zeigt das
Equipment der Blue Cellar Combo
The
Spacemen - 1965/66
Dieses Foto stammt von Thomas Irschik ehemals
Gitarrist und Sänger bei The Spacemen. Diese spielten
auf Deck V
The Heartbreakers
- Dezember 1966 Dieses Foto stammt von Norbert
Steyrleuthner. The
Hearbreakers spielten gleichfalls im Bereich Deck III-V
BLUE CELLAR COMBO
1968
mit ihrer Sängerin Susi
Doreé
Deutsche Version von Locomotion
Madison und Twist, die
waren wunderschön, doch
(Heute, Jacky, zeig mir Locomotion)
den Locomotion habe ich noch nie geseh'n, drum
(Komm doch, Jacky, zeig mir Locomotion).
Bis jetzt, da wolltest du nur mein Verehrer sein,
jetzt könntest du sogar einmal mein Lehrer sein,
drum komm doch, komm doch, zeig mir Locomotion heut' Nacht.
Der Tanz gefällt mir gut,
ja, komm doch, Jacky,
und halt mich fest,
wenn du mich nur nicht fallen läßt.
Tun mir auch längst schon
meine Füße weh, ja,
(Komm doch, Jacky, zeig mir Locomotion)
wie schön wenn ich dabei in deine Augen seh', ja,
(Komm doch, Jacky, zeig mir Locomotion).
sag mir, ob es nach dem Tanz verboten ist,
wenn dankbar deine Schülerin den Lehrer küsst,
oh, komm doch, komm doch, zeig mir Locomotion heut' Nacht.
Yey-yey-yey-yey, alle
Boys und Girls, die bleiben staunend steh'n, ja,
(Komm doch, Jacky, zeig mir Locomotion),
wenn sie uns beide Locomotion tanzen seh'n, ja,
(Komm doch, Jacky, zeig mir Locomotion)
Doch plötzlich tanzen alle alle so wie wir,
und jedes Mädchen sagt genau wie ich zu dir,
oh, komm doch, komm doch, zeig mir Locomotion heut' Nacht.
(Oh Jack, zeig mir
Locomotion)
Der Tanz gefällt mir gut, ja,
(Oh Jack, zeig mir Locomotion)
oh Jack, komm halt mich fest,
(Oh Jack, zeig mir Locomotion) komm doch Jacky,
und halt mich fest.
Das
Saxophon spielt Dieter Schaal
noch heute erste Sahne. So unlängst beim Konzert "Berlin Beat Allstars"
am 10. Sept. 2010, im Festsaal Kreuzberg im Rahmen der Ausstellung
"Generation B"