Unruhiger Abschluß des Himmelfahrtstages
In der Landeshauptstadt kam es in der Nacht zum
Freitag zu schweren Zusammenstößen zwischen Passanten und Polizei. Als eine
Gruppe angetrunkener Jugendlicher versuchte, in dem Brunnen vor dem Hauptbahnhof
die Füße zu baden, sammelte sich eine größere Menschenmenge. Das Eingreifen der
Polizei hatte zur Folge, daß diese Menschenmenge innerhalb von einer Stunde auf
rund 10.000 Personen anwuchs. Als es der Polizei nicht gelang, die Massen zu
zerstreuen, wurde eine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei alarmiert und der
Wasserwerfer der niedersächsischen Polizei eingesetzt. In dieser Situation
begannen "Halbstarke", harmlose Passanten anzupöbeln, Kraftwagen zu stoppen,
diese zu beschädigen und den Versuch zu machen, die Wagen umzustürzen. Außerdem
provozierten sie Schlägereien, in deren Verlauf die Polizei vom Gummiknüppel
Gebrauch machte. Rund 40 Personen wurden in der Nacht vorübergehend
festgenommen. Verletzt wurde niemand. Insgesamt waren zweihundert Polizisten
eingesetzt.
Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 16./17.
Mai 1953